Das Gerätetauchen im Mittelmeer und in tropischen Korallenmeeren ist die eine Passion. Wiederholte Begegnungen mit der Arizona-Sonora-Wüste im Südwesten der USA üben ebenfalls eine gewaltige Faszination auf mich aus. Beide Lebensräume beinhalten einerseits essentielle Schlüsselerlebnisse, andererseits auch Motivation für die Entwicklung meiner Bilderwelten im künstlerischen Schaffen.

Projektbezogene Reisen in Südeuropa und mehrere längere Studienaufenthalte in Tucson / Arizona, letztmals für zwei Monate im Herbst 2019, ermöglichen mir Erfahrungen in Bezug auf meine oben erwähnten Leidenschaften. Die unterschiedlichen Eindrücke aus Meer und Wüste, zuvor fotografisch festgehalten, inspirieren mich zu zwei Werkgruppen, die ich anhand von mehreren Fotos als komponierte Malereien zu einer neu inszenierten Wirklichkeit umsetze und verdichte.

Die Thematisierung von Stimmungen und die Auseinandersetzung mit Spuren wie Fundgegenständen und Bildzeichen, aber auch Produkte der Populär-Kultur aus Wüstenregionen Arizonas mit dem Saguaro-Säulenkaktus als Leitmotiv, prägen die eine Werkgruppe. Mein besonderes Augenmerk gilt dabei auch dem Kontrast zwischen urbanen Szenerien und der ursprünglichen Wüstenwildnis.

Meereslandschaften wie auch Unterwasserwelten mit darin zu findenden Natur-, Kultur- und Zivilisationsrelikten bestimmen motivisch die andere Werkgruppe.

Wracks aller Art mit der besonderen Ästhetik von toter Technik, sowie Flugzeuge und Schlangen erweitern die Themenbereiche meiner Bilderwelten und schliessen auch hiesige Gegebenheiten ein, beispielsweise den Vergleich von Vipern im Berner Oberland mit Klapperschlangen in Wüstengebieten Arizonas als panoramaartige Trilogie.

Bei bildlichen Vergleichen zum Zyklus Natur/Kultur, aber auch bei Analogien oder Zeitreisen, sind Bilder mehrteilig gestaltet.

→ Frühjahr 2021, Urs Brunner